27. Juni 2025 Wochenrückblick

Mir ist gelebte Demokratie wichtig. Daher beschäftigt mich die Frage: Für wen bekommt eine Grundschule ihren Namen

🏫 Für wen bekommt eine Grundschule einen Namen?

Die Namensgebung einer Schule ist ein seltener und identitätsstiftender Prozess. Dieser kann (und soll meiner Meinung nach) zutiefst partizipativ sein, weil Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte umfassend beteiligt werden können.

Ich finde, die Grundschule Stadtmitte hat diesen Prozess unter Beteiligung aller Akteure vorbildlich durchlaufen und sich für den Namen „Grundschule am Meer“ entschieden.

Dass sich der Rat über diese Namensgebung hinwegsetzt, obwohl auch der Fachausschuss einstimmig zustimmte, ist für mich nicht nachvollziehbar und sendet ein falsches Signal.

Für Erwachsene mag der Name unspektakulär klingen – für Grundschulkinder aber kann er Orientierung geben und Zugehörigkeit schaffen. Das Meer ist das wichtigste Ökosystem unserer Region, es prägt unsere Landschaft, ist Teil unserer Lebensqualität.

Das wissen die Kinder der Grundschule Stadtmitte, ihre Eltern und Lehrkräfte. Und deswegen möchten sie ihrer Schule diesen Namen geben. Ich bin der Meinung, demokratische, partizipative Prozesse verdienen Respekt, auch wenn einem das Ergebnis nicht gefällt.

🌳 Ein Waldhaus ohne Wald – kann das gehen?

Über 500 Menschen haben am Wochenende ein starkes Zeichen gesetzt: Gegen die geplante Rodung im Führenkamper Wald und für den Erhalt dieses besonderen Ortes. Vor sieben Jahren hat die Wiki vom damaligen Förderverein Schullandheim Voslapp das Haus in Bohlenbergerfelde/Zetel übernommen. In einem wunderbaren Waldgebiet entstand das Waldhaus, welches wir als Schullandheim für Schulen aus Wilhelmshaven, Friesland und der Umgebung betreiben. Die Kinder, die in unserem Waldhaus übernachten, lernen bei uns den Wald kennen, seine Bedeutung für das Klima, die Natur und auch den hohen Erholungswert, der sich ihnen bietet – alles eine gute Grundlage für ein verantwortungsvolles Leben als Erwachsener.

Nun sollen 50 ha Wald in unserer unmittelbaren Nachbarschaft abgeholzt werden – um den darunter liegenden Sand zu fördern. Unvorstellbar für mich. Wirtschaft und Naturschutz müssen oft in Einklang gebracht werden – und das ist zuweilen herausfordernd. Aber hier gibt es Alternativen in der Region, ausgewiesene Vorrangflächen für den Sandabbau. Insofern halte ich es für nicht vertretbar, 50 ha Wald für den Sandabbau zu roden – hier überwiegt für mich der Naturschutz.

🏡 Dörfer sind mehr als Stadtteile.

Meine letzten beiden Besuche in Fedderwarden verliefen sehr unterschiedlich. Einmal mit blutigen Knien – nach einem hitzigen Fußballspiel auf Schlacke gegen die SG Sengwarden/Fedderwarden. Und nun ganz ruhig und im Gespräch mit Bürger*innen der Dörfer – auf Einladung der CDU-Fraktion im Ortsrat.

Dabei ging es um Themen, die Sengwarden und Fedderwarden bewegen: Auswirkungen der Energietransformation, Wirtschaft, Tourismus, Mobilität, Infrastruktur, die Eigenständigkeit als Dorf und gleichzeitig die Verbindung zur Stadt.

Ein Aspekt, mit dem ich mich noch mehr auseinandersetzen muss: die Rolle der Landwirtschaft. Ist notiert – ein Thema, dem ich in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken werde.

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