29. August 2025: Ein Neustart nach der Sommerpause – politisch, gesellschaftlich, emotional.

Die Sommerpause ist vorbei – und hinter uns liegt eine Wahnsinnswoche. Trauer, Diskussionen, Aufbruch: Alles kam zusammen.

Sicherheit und Zusammenhalt

Gleichzeitig bewegte die Brandserie unsere Stadt. Viele Menschen sind verunsichert, und die Angst ist spürbar. Mit der Festnahme einer Verdächtigen gibt es nun zumindest eine Spur. Polizei und Justiz arbeiten hochprofessionell – aber Sicherheit ist mehr als Blaulicht. Sie beginnt im Alltag, in der Verantwortung füreinander: hinschauen, melden, Verantwortung teilen. Das ist der Geist von Gesellschaft, Engagement und Zusammenhalt.

Innenstadt: kleine Schritte, große Wirkung

Es gab auch Lichtblicke: Neue Gastronomieangebote in der Innenstadt – von Gelateria Ungaro über „Fischers Fritze“ bis zum neuen Café von Musswessels. Das ist mehr als Wirtschaft – es ist Lebensqualität, Nachbarschaft, Zukunft unserer Innenstadt. Jede Neueröffnung zeigt: Attraktivität wächst Schritt für Schritt.

Politischer Betrieb zurück im Takt

Nach der Pause tagten wieder die Gremien. Themen stachen heraus:

• Finanzen: Ein Nachtragshaushalt wird nötig. 2,5 Mio. Euro zusätzlich – und die Klinikfusion steht mit unklaren Kosten im Raum. Klar ist: Es ist unser aller Geld. Hier braucht es Transparenz, Augenmaß – und eine faire Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung.
• B-Plan 225: Signal für die Zukunft: Der Rat hat außerdem die öffentliche Auslage des Bebauungsplanes 225 beschlossen – ein entscheidender Schritt für den geplanten TES-Wasserstoffpark im Voslapper Groden. Es ist das größte Industrieprojekt in der Geschichte unserer Stadt – und hoch umstritten. Klar ist: Ohne Änderung der Naturschutzordnung, ohne klare Ausgleichsflächen, ohne rechtssichere Verfahren wird es nicht gehen. Die Pläne liegen jetzt öffentlich aus. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Einwände vorzubringen, mitzudiskutieren. Das ist richtig so. Denn Zukunftsprojekte brauchen nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch Akzeptanz.
• OB-Wahltermin 2026: Der Rat hat die Entscheidung vertagt. Für und gegen eine Vorverlegung gibt es Argumente: Kostenersparnis und Organisation sprechen für die Kopplung mit der Kommunalwahl. Demokratische Klarheit, geordnete Übergaben und Raum für Inhalte sprechen für einen eigenen Termin. Wichtig ist: Es geht nicht um Tricks, sondern um Vertrauen, Debattenkultur und Demokratie.
• Strategierat: Der Antrag, mich aus dem Strategierat abzuberufen, wurde zurückgezogen. Gut so. Denn Wilhelmshaven braucht Zusammenarbeit, nicht Ausgrenzung. Fachliche Expertise darf nicht von taktischem Kalkül verdrängt werden. Ein Tisch – ein Kurs.

Blick nach vorn – Mobilität & Verkehrswende

In meiner Wochenvorschau habe ich über Mobilität gesprochen – ein Thema, das uns alle betrifft. Ob ÖPNV, Radwege, Sharing oder Quartiersparkhäuser: Wir haben die Chance, Mobilitätsstadt der Zukunft zu werden. Dazu bald mehr im Zukunftsplan WHV.

Mein Fazit: Es war eine Woche voller Gegensätze: Trauer um eine große Persönlichkeit, Sorge um Sicherheit, Streit um Geld, Diskussion um Demokratie – und gleichzeitig Mut machende Zeichen im Kleinen. „Wilhelmshaven braucht Mut, Klarheit und Miteinander. Hart in der Sache, verbindend in der Haltung. Denn nur so gelingt der Aufbruch.“

Und zuletzt: Abschied von Imke Zwoch

Tief getroffen hat uns die Nachricht vom Tod von Imke Zwoch. Sie war eine Frau mit Haltung, Wissen, Leidenschaft. Wo andere Gräben zogen, baute sie Brücken. Imke Zwoch wird fehlen – gerade jetzt, wo unsere Gesellschaft so oft zerrissen wirkt. Ihr Einsatz für Natur, Miteinander und ein respektvolles Zuhören bleibt Vorbild. „Es ist schmerzhaft, wenn Menschen sterben, die für einen anderen Umgang miteinander standen.“

#miteinanderWHV